Daily Lena

 

Persönlicher Erfahrungsbericht zum Tourauftakt der LLT

Gepostet von um 17:38 Uhr

Gestern startete in Berlin die Lena Live Tour 2011. Hier nun der Versuch die Eindrücke am folgenden Tag niederzuschreiben. Aber Achtung: Wer sich überraschen lassen möchte, der sollte früh genug aufhören mit dem Lesen.

Gegen 18 Uhr kamen wir an der Halle an. Die Ernüchterung war groß, denn allzu viel war noch nicht an der Halle los. Das erleichterte allerdings die Suche nach den Lenaisten von www.lenameyerlandrut-fanclub.de. Die Stimmung war heiter bis aufgeregt, alles wartete auf den Einlass und den Beginn des Konzerts.

Gegen 18.30 Uhr war es so weit und der Einlass begann. Ein Platz in den vordersten Reihen des bestuhlten Innenraums war leicht zu finden und wurde nicht mehr freigegeben.

Um 20 Uhr war die Halle im Innenraum gut gefüllt, die regulären Sitzplätze hatten aber noch einige freie Flächen vorzuweisen. Kurz darauf ging das Licht aus und die Vorband, die „Kleinstadthelden“ aus Osterholz-Scharmbeck, betraten die Bühne. Sie versuchten auch sofort Stimmung zu machen und spielten mit vollem Einsatz einige ihrer bekannten Songs, u.a. den Song zum Bundesvision Song Contest 2010 „Indie Boys“. So richtig Stimmung wollte allerdings nicht aufkommen. Das Warten auf Lena und die Sitzplätze im Innenraum waren wohl nur zwei Gründe, dass das Publikum nur wenig Begeisterung zeigte und trotz mehrfacher Aufforderung kaum bereit war etwas daran zu ändern. Ihre letzten beiden Songs sollten die Zuschauer im stehen mitverfolgen, was sich auch positiv auf die Stimmung auswirkte. Um 20.30 Uhr hatte ihr undankbarer Job beim wohl 201. Konzert ein Ende, denn ihre Musik ist so ganz anders als Lenas und wegen ihr waren die Besucher schließlich anwesend. Sie hatten sechs Song präsentiert, das Licht ging an und sie machten Platz, um die Bühne für den Hauptact des Abends vorzubereiten.

Das Licht offenbarte, dass sich nun auch die Sitzplätze auf den Rängen gut gefüllt hatten. Nach dem Konzert wurde durch die Presse (u.a. HAZ und Tagesspiegel) bekannt, dass 6000-8000 Besucher zum Tourstart kamen.

Gegen 20.45 Uhr wurde es wieder abrupt dunkel, die Band betrat die Bühne und die ersten Töne von „Not following“ ertönten. Lena war weit und breit nicht zu sehen, ihre Stimme aber schon zu hören. Und dann betrat sie im locker-lässigen Look mit Jeans, College-Jacke und offenen Haaren die Bühne. Die Fans waren sofort bei der Sache und begannen zu toben. Die Stühle im Innenraum konnten auch sogleich als Farce bezeichnet werden, denn das Publikum erhob sich sofort und setzte sich bis zum Ende des Konzerts nicht mehr. Gleich darauf kam auch der Opel-Werbesong „You can’t stop me“ und Lena schüttelte das letzte bisschen Nervosität ab.

Über jeden Titel zu schreiben wäre müßig, daher nur die kurzen Eindrücke, die sich fest eingebrannt haben und an die man sich noch lange erinnern wird.

Lena begann gleich mit der Show, ohne groß zu quatschen. Sie hatte die volle Kontrolle über das Publikum und bezog sie das erste Mal bei At all ein, als die Anwesenden in zwei Gruppen geteilt wurden (wer auf der imaginären Linie stand, wurde zu seinem eigenen Pech durch die Mitte zweigeteilt) und den Refrain im Wechselgesang singen sollten. Nach ein paar Anläufen klappte das auch sehr gut und Lena strahlte noch mehr Glücklichkeit aus, als es zuvor schon der Fall war.

Dann hatte die Show ihren ersten Höhepunkt, als der 6. Titel, Mr. Curiosity, auf dem Programm stand. Schon bei USFO war der Song der Gradmesser für Lenas gesangliche Qualitäten, doch was am gestrigen Abend in der Halle passierte ist kaum in Worte zu fassen. Fast schon spielend leicht übertrumpfte Lena den Auftritt von damals bei weitem und bewies damit ein weiteres Mal, welch eine grandiose Stimme sie besitzt. Die kommenden Titel, u.a. Push Forward und Maybe, hatten es schwer im Schatten von Mr. Curiosity aber wussten dennoch zu gefallen.

Dann war erstmal Schluss mit lustig und Lena ging von ruhigen zu knalligen Lieder über. Als Übergang diente eine Beatbox-Einlage zu Drop it like it’s hot, die in ähnlicher Form von TV-Total bekannt war. Danach explodierte Lena bei „I like to bang my head“ und lieferte bei ihrem allerersten Konzert eine dermaßen mitreißende Show ab, das man kaum die richtigen Worte finden kann.

Lena kündigte daraufhin eine weltexklusive Weltpremiere an, die so kaum noch exklusiver sein konnte. Um die Exklusivität noch zu erhöhen, wählte Lena drei Fans aus, die auf einer absolut exklusiven Couch auf der Bühne platz nehmen durften. Der neue Titel heißt „Wanna find love“, klingt absolut großartig und Lena kündigte an, dass wir ihn in Zukunft noch öfter hören dürfen. Ein Hinweis auf die kommende Single-Auskopplung nach dem Song Contest? Naheliegend.

„Mama told me“ wird zum Kracher, bei dem Lena am Ende, zusammen mit den Tänzerinnen von USFD, die Choreo tanzt. Lena verlässt die Bühne, um sich für den kommenden Titel einzukleiden. Es folgt „Taken by a stranger“, der wie gewohnt das Publikum in seinen Bann zog.

Das Konzert neigte sich dem Ende zu, doch 2 ihrer besten Lieder fehlten noch. Mit „My Same“ steuert Lena den nächsten Höhepunkt bei, der völlig anders als bei USFO intoniert wurde. Lena singt, die Band holt nochmal alles raus, als Zuschauer platzt man fast vor Spannung. Man muss es einfach erlebt haben. Mit dieser Version kann man fast glauben, dass der Song bei Adele nur geparkt wurde, bis ihn Lena entdeckt und ihm Leben einhaucht.

Dann kam der Moment, der kommen musste. Das Ende. Wie zu erwarten war, wurde „Satellite“ ganz am Schluss gespielt. Er beginnt als a-cappella-Version, doch ab der 2. Strophe knallt die Band den Song in ganz neue Sphären. In diesem Moment glaubt man, dass eine Steigerung sowieso nicht mehr möglich ist. Der Mob tobt, Lena strahlt vor Glück. Dann verlässt sie obligatorisch die Bühne, die Zuschauer fordern eine Zugabe.

Sagte ich, dass keine Steigerung mehr möglich sei? Weit gefehlt, schließlich haben wir es mit Lena zu tun. Sie kommt in neuem Outfit zurück und performt, nein, sie zelebriert „New Shoes“. Die komplette Halle steht unter Strom und Lena tanzt mit den Backings, dass es sich gewaschen hat. Wieder einmal ist es kaum zu glauben, dass es der gleiche Song wie von Paolo Nutini ist.

Eine weitere Zugabe war „Touch a new day“, da so langsam wieder den Puls auf ein leicht erhöhtes Niveau sinken ließ. Lena verließ erneut die Bühne und so einige glaubten, das sei es nun gewesen. Und erneut wurde man eines besseren belehrt. Lena, jetzt im letzten Outfit, singt den Rausschmeißer und bedankt sich beim Publikum (wie eigentlich schon den ganzen Abend) für den allerbesten Tourauftakt, den es je gegeben haben muss. Wie recht sie damit doch hat….