Daily Lena

 

14 Jahre LLT – Live-Geschäft & Psyche

Gepostet von um 22:30 Uhr

Es war nachträglich nicht alles Zuckerschlecken … Ein etwas anderer Blick auf die Lena Live Tour (LLT) 2011 mit Bezug zu heute.

LLT 2011Quelle: Brainpool

Am 13.04.2011 begann Lenas erste Tour, die durch große Hallen führte und leider schon früh von Teilen der Presse herunter geschrieben wurde – u.a. von denen, die Lena ein frühes Karriere-Ende „voraussagten“ – , weil nicht alle Tickets für Deutschlands größte Veranstaltungshallen verkauft wurden. Die Tournee, auf die Lena in letzter Zeit eher mit schlechten Gefühlen zurück blickt. Sie sei auf die Live-Auftritte zu wenig vorbereitet und daher nicht gut genug gewesen, resümiert Lena heute.

Aufgrund dieser Erfahrungen hat Lena bis heute Angst vor den Touren. Angst, sie sei nicht gut genug. Angst davor, dass zu wenig Tickets verkauft werden und kaum jemand zu ihren Konzerten kommt. Angst vor dem Feedback. Angst, die in der Regel rational unbegründet ist, Lena aber psychisch belastet. Diese starken Gefühle sind laut Lena einem LLT-Trauma geschuldet. Vor ihrer letzten, abgebrochenen => Tournee 2024, hat sie das Thema offen angesprochen, sowohl in ihrer Video Reihe „Making Loyal – Tour Recap Edition“, als auch in Interviews.

Noch 2019 konnte Lena das Trauma schnell abschütteln. Es wurde anders als 2024 kaum oder gar nicht angesprochen. Wenn man sich die von Paul Hüttemann gedrehte und produzierte => Tour-Doku anschaut, hatten alle zusammen viel Spaß und genossen die Zeit.

Fünf Jahre später ist die LLT 2011 ein Thema und lt. Lena Auslöser ihrer Gefühle bzw. Ängste. Sie sagt auch, dass es besonders schlimm ist, wenn der Abstand zwischen zwei Tourneen größer ist. Denn nach einer Tour geht es Lena dank der schönen Erfahrungen wieder besser, der psychische Druck verringert sich.

Als Beleg Lenas eigene Aussagen:


(ab 02:30)


(ab 00:44)

Interview (Apple TV) – Lena über ihre Gefühle zum Live-Geschäft und Erinnerungen an die LLT 2011:

(ab 01:01:16)

Im Kontrast dazu hatte Lena in einer Talkshow in 2011 oder gegen Ende 2010 die Idee der großen Hallen prinzipiell verteidigt. Mit der Begründung, dass Konzerte in kleineren Lokationen später immer noch möglich sind und sie aktuell noch populär und gefragt genug ist.

NDR-Talkshow vom 08.04.2011 – Hier klang alles noch sehr optimistisch:

(ab 02:20)

Andreas Grimm, der damalige Bandleader der LLT 2011, hatte nach der Tour einen positiven Eindruck von Lena. Er sagte u.a.:

„Lena ist gestärkt aus dieser Tour hervorgegangen. Man kann auch sagen, ihr Selbstbewusstsein ist in dieser Zeit enorm gewachsen“, erklärt Grimm und betont zugleich: „Ich habe sie vor der Tour nicht gekannt und bin objektiv an die Sache rangegangen.“

Quelle: rp-online.de

Die Tour-Kritiken waren gemischt. Hier eine kleine Auswahl:

Jens Meier vom ‚Stern‘ bringt einiges auf den Punkt – ohne Lena verantwortlich zu machen:

„Sie, der bislang die Herzen im Sturm zugeflogen sind und die in der allgemeinen Lena-Euphorie des vergangenen Jahres kaum Kritik hat ertragen müssen, kämpft. Sie kämpft mit ihrer Unsicherheit. Mit ihrer Angst vor dem, was ihr das Publikum antun könnte. „Aufhören“, hatte im März bei der Echo-Verleihung während ihrer Dankesrede jemand geschrien. Und obwohl sie sich bei Interviews abgeklärt gibt und behauptet, sie habe ein dickeres Fell bekommen, sind genau das die Momente, die sie unglaublich schmerzen müssen und vor denen sie panische Angst haben muss.“

Quelle: stern.de

Imre Grimm über Lena in Hannover:

„Sie haben ihr alles Mögliche prophezeit. Ein Desaster vor halbleeren Rängen, eine künstlerische Katastrophe, eine Strohfeuer-Karriere, eine Blamage. Nur nicht das hier. Nur nicht die Fähigkeit, tausenden Menschen mit spielerischer Leichtigkeit eine 80-minütige, knackige, rockige Party zu liefern, ein Konzert voller Gänsehautmomente und Spielfreude. Heimspiel für Lena in Hannover. Klar, dass sich das hier für sie anfühlt wie Nachhause kommen.“

Quelle: haz.de

Rolf Hansmann in => „Der Westen“ ‚knackig‘ über Lena in Dortmund, samt Statements des Lenaisten e.V..

Rezension in den ‚Stuttgarter Nachrichten‘:

„Der mädchenhafte Liebreiz des deutschen Stars von Oslo funktioniert auch auf der großen Bühne überraschend gut, wo Lenas Platz zwischen drei Podesten ist, auf denen Schlagzeuger und Keyboarder ihrer Band stehen und mit Funk- und Soul-Background das Mädel aus dem Norden in eine Motown-Fee made in Germany verwandelt.“

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Kritik in der => SZ über das Konzert in München.

Die Stimmung unter Fans und vor allem den jungen Besuchern, war in der Erinnerung des Autors dieses Daily-Lena-Artikel wirklich gut. (Ich besuchte die Konzerte in Berlin und Hamburg.) Lena füllte die Bühne aus und holte die Zuhörer ab. Die Show war abwechslungsreich. Es gab sowohl energetische, lustige, als auch emotionale Momente.

Imre Grimm schrieb über Lena vor dem Tourstart einen Kommentar auf => haz.de.

Es gibt auch noch die offizielle => Pressemitteilung zur Tour.

Lena-Kurz-Interview vor Tourstart in Berlin:

Ein Fanbericht über den Tourauftakt in Berlin auf => Daily-Lena.

Das Frankfurter Konzert der LLT 2011 wurde für eine DVD-Produktion aufgezeichnet. Das ist Lenas bisher einzige Konzert|Live-DVD und wird es auch bleiben.

LLT DVDQuelle: Amazon

Achtung Küchenpsychologie: Wahrscheinlich hat Lena während der Tour gut verdrängt, nach dem Motto „Kamera an, Mädchen da“, und das Trauma entwickelte sich im Nachhinein aufgrund des Stresses, das erste Mal im Leben überhaupt Konzerte zu geben bzw. eine Tour zu spielen und gleich ein so großes Publikum zu bespaßen. Dazu der Druck mit dem Ticket-Verkauf und das Echo „der“ Presse, gepaart mit einigen nicht so guten Konzertkritiken.

Haben Künstler oder Kreative allgemein ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen? Laut dieser Studie ja:

„Menschen, die in einem kreativen Bereich aktiv sind, haben ein sehr viel höheres Risiko für alle psychiatrischen Krankheiten, die wir angeschaut haben. Und da konnten wir dann auch zeigen, dass in der Tat Menschen, die in diesem Bereich aktiv sind, auch ein höheres genetisches Risiko für alle dieser Faktoren haben.“

Quelle: swr.de

Wie stark man vor einer Tour oder einem Konzert-Auftritt leidet, hat auch mit dem Selbstwertgefühl zu tun und das ist bzw. war bei Lena nach eigenen Aussagen nicht immer sehr ausgeprägt. Ein Artikel auf => br-klassik.de beleuchtet das Thema etwas genauer.

„Im Interview-Podcast „Hotel Matze“ von Matze Hielscher hat Lena jetzt erneut über ihr familiäres Umfeld in der Kindheit gesprochen. „Ich halte generell sehr wenig von mir“, gesteht die Sängerin. Das liege am Einfluss ihrer Großmutter, meint Lena.“

Zweitquelle: abendzeitung-muenchen.de

Die Lenaisten wünschen Lena alles Gute und freuen sich auf ihr Comeback!