Nach kurzer Verschnaufpause am gestrigen Tag, gastiert die „No One Can Catch Us“-Tour im „Tor zur Welt“: Hamburg. Trotz der gut 100 km Entfernung zur Nordsee bietet die Hansestadt seinen rund 1,8 Mio. Einwohnern dank der Elbe und der Alster ein maritimes Flair inklusive Möwen, Seeklima und dem größten Hafen Deutschlands.
Es hält sich hartnäckig das Gerücht vom kühlen Norddeutschen, doch wer einmal die Stadt besucht, wird erstaunt sein, was sie zu bieten hat. Bei den Hafenrundfahrten kann man erleben, dass die Kapitäne mit ihrem Seemannsgarn in „Hamburger Platt“ so ziemlich jeden Touristen amüsieren können. Und sie haben viel zu erzählen über den zweitgrößten Containerhafen Europas. Bei einer Alsterschifffahrt kann man die zahlreichen Kanäle und Fleete Hamburgs sehen. Diese führen vorbei an Villen, schicken Stadthäusern mit ihren Bootsanlegern sowie den etwa 2400 Brücken – Hamburg ist die brückenreichste Stadt Europas, weit vor Venedig (ca. 400).
Es ist zu erwarten, dass der Ausbau der Hafen-City weitere Brücken mit sich bringen wird. Die Bauarbeiten sollten bereits im Jahre 2011 abgeschlossen sein und u. a. die Elbphilharmonie oder das Science Center ins Stadtbild einfügen.
Zwischen Alster und Elbe präsentiert sich die Hamburger Innenstadt exquisit mit zahlreichen Einkaufspassagen (mehr als jede andere Stadt Deutschlands), Geschäften, Boutiquen, Lokalen, Cafés sowie Banken und Versicherungen. Mehrere Theater, Museen, Kunstforen und Kinos sorgen für kulturellen Genuss. Dafür lohnt sich der Weg in die Speicherstadt, zum Hamburger Rathaus oder der bereits erwähnten Hafen-City.
Wer Hamburg hört, verbindet damit aber natürlich auch das Rotlichtviertel St. Pauli und die Vergnügungsmeile Reeperbahn. St. Pauli ist nicht einfach nur ein Stadtviertel – es ist ein Teil des Hamburger Lebensgefühls. Vergnügungsklubs, Seefahrerspelunken, Bars und Discotheken aller Art paaren sich mit kulturellen Highlights – das Musical „Mamma Mia“ wurde im Operettenhaus aufgeführt. Mit einer Vielzahl an Bordellen und käuflichen Frauen macht sich St. Pauli als „sündigste Meile der Welt“ alle Ehre. Trotz steigender Mieten und zuziehenden Einwohnern, haftet an St. Pauli wohl auf alle Zeit ein Ruf von schmuddeliger Unmoral.
Frauen, Kinder und Fotografen sollten sich von der Herbertstraße fern halten. Die 180m lange Straße ist mit Sichtschutzmauern abgesperrt. Reichen die Verbotsschilder nicht und sollten sich dennoch Frauen oder Fotografen dort hin verirren, müssen sie mit den angriffslustigen Prostituierten rechnen. Kinder wird man wohl eher mit Bestimmtheit zum Ausgang geleiten.
In wenigen Stunden wird Lenas Konzert beginnen und als Spielstätte wurde die „Große Freiheit 36“ auf der Reeperbahn gewählt. Bereits seit 1985 finden dort Konzerte statt. Rory Gallagher war der erste, der den Saal vor 2000 Gästen bespielte. Auf der Internetseite des Veranstaltungsortes findet man eine illustre Liste an Bands und Persönlichkeiten, die hier bereits auftraten: Smokie, LL Cool J, Rio Reiser, R.E.M., Deep Purple, Gloria Gaynor, Fanta 4, Björk, M. M. Westernhagen, Marilyn Manson,Robbie Williams, Placebo, Coldplay, Kylie Minogue, Busta Rhymes, Seeed, The White Stripes, Sportfreunde Stiller – um nur einige viele zu nennen.
Eigentlich war der „Grünspan“ für dieses Konzert vorgesehen, doch dem Andrang nach Tickets wurde nachgegeben und das Konzert in die 1500 Zuschauer fassende Location verlegt. Für spätentschlossene gibt es eine schlechte Nachricht: Auch nach der Verlegung haben die Tickets nicht gereicht und das Konzert ist seit Tagen ausverkauft.