Wir schreiben den 26.09.2012, es ist etwa 17:25 Uhr. Wir befinden uns in der Dresdner Neustadt am „Kulturzentrum Scheune“. Ich habe gerade den Tourmanager von Rosi angerufen. Kurze Zeit später kommt er, um uns abzuholen. Schon ein komisches Gefühl, wenn man so durch den Hintereingang geführt wird. Treppe hoch, durch eine Tür, wo dran steht: „Backstage – Artists & Crew only“. Und dann war man auch schon in so einem Flur mit ein paar Tischen, Sesseln, Getränken und bisschen Essen.
Das Licht war nicht optimal, deshalb haben wir uns so weit wie möglich ans Fenster gesetzt. Alles geht ratzfatz. „Hier ist das, müsst ihr was aufbauen? Ich hole sie jetzt.“ Genau so schnell wie es begann, war es auch schon wieder vorbei und Rosi hat sich wieder an die Vorbereitung des Gigs gemacht. Udo hat uns gefragt, ob wir abends auch kommen, und hat uns auf die Gästeliste geschrieben.
Es war 18:00 Uhr, wir hatten also noch 3 Stunden Zeit bis zum Konzert. Also sind wir ein bisschen durch den naheliegenden Park gegangen und haben noch etwas gegessen. So ist dann die Zeit vergangen und gegen 20:45 Uhr wollten wir uns auf den Weg zum Konzert machen. Obwohl es 21 Uhr losgehen sollte, war die Tür noch zu…
Irgendwann kurz nach 21 Uhr fing dann Alex von „The Damnwells“, der gleichzeitig Vorband, Gitarrist und Backgroundsänger für Rosi ist, hinter der Tür an, zu singen. Dies legte den Verdacht nahe, dass es da noch einen Eingang geben muss 😀 (Zu unserer Verteidigung: Wir waren nicht die einzigen, die an diesem Eingang gewartet haben) An dem anderen Eingang wurden wir schon „erwartet“. Wir mussten nur unsere Namen nennen. „Ah, ihr seid die, die das Interview gemacht haben.“ Das fühlte sich ein bisschen so an, als wäre man eine bekannte Person 😀
Alex hat gut gesungen, aber natürlich warteten alle auf Rosi. Dann kam sie halt irgendwann an, und hat auch gut gesungen. 😀 Die beiden Stimmen von ihr und Alex passen wirklich super zusammen. Und sie verstehen sich toll, machen Späßchen auf der Bühne. Oft handeln die „Zwischenmoderationen“ von irgendwelchen deutschen Worten, die Rosi gelernt hat. Besonders oft von „Scheiße“. „I should probably write a song called Scheiße“.
Bei einem Song sollte das Publikum als Background-Chor mitsingen. Schon nach dem Üben der ersten Zeile meinte sie: „You’re already better than the ones last night. But don’t tell them!“ Nach dem Song stand für sie dann endgültig fest, dass wir die besten bisher waren. 😉
Das Konzert ging leider auch ziemlich schnell vorbei. Das lustige ist, dass man von der Bühne aus nicht in den Backstagebereich kommt, sondern quasi durch das Publikum muss. Vor der Zugabe drehte sie also eine kleine Runde, und kam wieder zurück. Dann spielte sie Stardust. Ich hatte schon so ein Gefühl und zückte deshalb direkt als sie wieder auf die Bühne kam meine Kamera, konnte also glücklicherweise Stardust komplett inklusive Lena-Einleitung mitzeichnen.
Dann kam noch ein Song, eine größere Runde durch das Publikum, ein umso größerer Applaus, und dann der wirklich allerletzte Song. Jetzt versammelten sich ein paar Leute am Merchandise-Stand, um Zeug zu kaufen, und auf Rosi zu warten. Kurze Zeit später kam sie auch wieder. Neben Autogrammwünschen (u.A. auf Bierflaschen o.O) und Fotos gab es von aufmerksamen Fans auch Haribos für Rosi. 😀
Sophie kaufte ein Poster, ließ es signieren, und ich machte ein Foto von den beiden. Da ich selbst nix zum Signieren hatte, gab Sophie mir das ausgedruckte Konzept für das Interview. Weil ich es persönlich aber eher langweilig finde, wenn einfach so jemand unterschreibt, bot ich Rosi an, dass sie doch auch Scheiße drauf schreiben könnte. Sie fand, das ist eine gute Idee, wusste aber nicht, wie man „Scheiße“ schreibt. Bevor ich in aller Verpeiltheit ordentlich denken konnte, wie man „Scheiße“ schreibt und das einer US-Amerikanerin buchstabiert, hatte sie schon ihren Tourmanager gefragt. Der hatte das mit den englischen Buchstaben allerdings auch nicht so richtig toll drauf, so dass Sophie dann mit einer getippten Version auf dem Smartphone aushelfen musste. Rosi wunderte sich erst mal über den komischen Buchstaben „ß“, ihr Gitarrist klärte sie aber auf und meinte, dass sie „ss“ nehmen kann.
Nach diesem langwierigen Prozess war sie dann allerdings auch nicht ganz zufrieden damit („This looks like ‚Schnitzel‘ to me“), weshalb sie extra nochmal „shit“ in Klammern ergänzte. Darf ja nicht sein, dass das jemand falsch liest 😀 Sophie ließ sich ihr Poster auch noch mal „verscheißern“ und dann konnte Rosi endlich das tun, worauf sie sich den ganzen Abend freute: Fruchtgummis essen! Uns hat sie auch ein paar angeboten. Ist schon eine nette, leicht verrückte Frau 🙂 So unterschiedlich ihre Perfomance auf der Bühne ist, so ähnlich sind sich Rosi und Lena dann doch irgendwie in ihrer ganzen Art.
(Bericht von Philip)