Die Veranstalter Andreas und Simon Röschke wollten den Nürnberger Opernball zu einem großen Fest für die Metropolregion machen. Und dies hier – in diesem Medium möglicherweise durch einen Tunnelblick berichtet – ist passiert.
Auftakt war der Einlass, der jedem Lena-Fan als stundenlanges Warten im schlechtem Wetter bekannt ist und hier doch ganz entspannt über einen roten Teppich mit Pressebegleitung stattfand. Es munkelte, dass Lena zwischen 19:00 und 19:20 Uhr den Teppich betreten würde. Gegen 20:00 Uhr war von Lena noch nichts zu sehen, doch kurz darauf kam sie. Und wie: in einem Kleid, so chic und so professionell vorgeführt, dass jedes Topp-Model vor Neid erblassen könnte. Ganz die Lena, machte sie sogar Selfies mit kreischenden Fans an der Absperrung vorm rotem Teppich. Die später erscheinende Mitternachtszeitung vom MarktSpiegel berichtete mit Bild.
Im Ballsaal trat zunächst die Stargeigerin Tianwa Yang auf. Ihr Können auf dem saitenbespannten Holz ist wahrlich virtuos. Die Zuschauer waren begeistert. Live zu sehen und zu hören war sie auch im Außenbereich des Opern-Air.
Lenas letztes Konzert vor der anstehenden Tour im Dezember und im nächsten Jahr begann kurz vor Mitternacht. Ein kleines Akustik-Set war aufgebaut, als Band brachte Lena bekannte Namen aus der aktuellen Besetzung mit: Jenniffer (Vocal), Hannes (Guitar) und Johann (Bass, Keys).
Die Bühne war kompakt und das Publikum, welches den ganzen Abend auf der davor liegenden Tanzfläche immer gut Tanzabstand hielt, drängte sich nun hauteng davor bis zum absperrungslosen Rand. Es schien, als ob es nun die einzige Gelegenheit im Leben zu nutzen gelte, Lena hautnah zu erleben und dabei dem daheimgebliebenen Nachwuchs die Fanschaft für Lena nicht offenbaren zu müssen.
Lena präsentierte sich umgezogen (ja, mit m) in einem neuen schwarzen Kleid und unterstrich dies mit der Bemerkung, dass sie nun einen auf Mariah Carey mache. Der Dresscode des Abends verlangte knöchellange Robe für die Dame, den Lena hier nur rechtsseitig erfüllte. Dem Publikum wurde bei Missachtung des Dresscodes angedroht, kurzerhand zum anwesenden Ballschneider vorbeigeschickt zu werden. Lena entwich diesen Kontrollen ganz im Sinne für den Augenschmaus der Ballgäste.
Gleich zu Beginn bestellte sich Lena Wein für sich und die Band und setzte ängstlich zu, wenn nicht schon alles ausgetrunken ist. Später wurde dann Weißwein auf der Bühne umhergereicht, ganz wie es ein rauschendes Ballfest verlangt.
Die Setliste bestand aus 7 bekannten Liedern, die Lena nach dem fünften Song spontan um ein achtes erweiterte. Da spielte sie das Cover Issues von Julia Michaels als ein Duett mit Jenniffer. Der andere Coversong, Justin Biebers Love Yourself, wurde später lobend vom Moderator des Abends, Jörg Pilawa (Bild), erwähnt. Pilawa war angetan von Lenas Gabe, einen Bieber Song so zu interpretieren, dass sogar er ihn hören mochte. Vor Beginn des Songs delegierte Lena die zweite Strophe kurzerhand an Jenniffer mit der Begründung, dass ihr der Text gerade nicht einfiele. Chefsein kann sie.
Die eigenen Lieder begannen mit dem Opener Neon, gefolgt von Satellite. Zum folgenden Stardust wurde das Publikum zum Mitsingen der Lyricszeilen „Oh oh-oh oh-oh oh-oh“ aufgefordert. Auch der Mens-Only Part durfte nicht fehlen. Es war immerhin kein wie sonst üblicher Totalausfall und Lena wertete mit okey-ish (neudeutsch für Schulnote befriedigend minus). Die Damen des Abends, und wir gönnen es ihnen galant von ganzem Herzen, erhielten die Bestnote. Neu war nun zusätzlich die Einzelgesangseinlagen: Erst durfte nacheinander jedes Bandmitglied mehrere Oh Oh-Ohs zum besten geben, dann sogar eine Dame aus dem Publikum. Später wurde Hannes ganz spontan zum Solo auf seinem Instrument aufgefordert und weil es so schön war, kam auch Johann an die Reihe: Die Gitarre spielend, sollte er sein Können mit einem Solo auf den Keys beweisen. Nun, der Mann kann das und nahm es mit Humor (Bild).
Zum Tanzen Im Ballsaal konnte sich Lena nicht durchringen. An Aufforderungen hat es nach Insiderinformationen, die Daily Lena vorliegen, nicht gemangelt. In einem Interview in dem Ball eigenen Magazin verriet sie, dass sie zwar viel getanzt habe, aber nicht Standard und daher lieber das Geschehen aus der Ferne beobachte.
Wie bis hierher nun klar geworden sein sollte, das Fest war rauschend und groß. Lenas Charme hat jeden ergriffen und im Prettysein setzt sie sowieso historisch neue Maßstäbe. Musikalisch war es ein Genuss und an lenaesken Momenten hat es nicht gemangelt. Wir bestehen auf ein baldiges Wiederholen.
Text & Bilder: Manuel Trumm